Hallo zusammen :)
Ich (w,17) mache gerade mein Abitur und stecke mitten in Zukunftsplanungen. Schon länger ist mir klar, dass ich erst einmal eine Auszeit des deutschen Alltags brauche, und es zieht mich in die weite Welt. Wenn man nun über geeignete Länder für einen Auslandsaufenthalt nachdenkt, kommt sicher niemandem Pakistan in den Sinn. Auf diesen Gedanken hätte ich mich wahrscheinlich (wegen den durch die Medien hervorgerufenen Vorurteilen) auch nie eingelassen, wenn ich nicht durch meine beste Freundin schon einen Einblick in die pakistanische Welt erlangen konnte. Ich verbringe viel Zeit mit ihr und ihrer Familie, und bin auch sehr an der Kultur und Mentalität interessiert und informiert. Bei ein paar Recherchen, die ich vorerst eher nur spaßeshalber aus Interesse geführt hatte, bin ich dann auf einige Reiseberichte von deutschen Touristen in Pakistan gestoßen (darunter auch alleinreisende Frauen), die so gar nicht den Klischees entsprechen, die wir westlichen Leute leider größtenteils haben. Natürlich will ich keinesfalls behaupten, dass die Anschläge etc, die man aus den Medien mitbekommt, eine unbegründete Lüge sind oder so, aber kaum einer beschäftigt sich mit den unglaublich schönen und interessanten Seiten, die dieses Land und seine Menschen zu bieten haben. Mich reizt es einfach extrem, über die Grenzen dieses Schubladendenkens hinweg zu sehen und mich auf eine Reise nach Pakistan zu begeben. Allerdings wird dieser Wunsch von meiner Familie überhaupt nicht ernstgenommen; sie haben auch schon klargestellt, dass ich in diesem Vorhaben absolut keine Unterstützung von ihnen bekommen würde. Sie sind zu verblendet von Pakistans Image durch die Medien, und tun fast so, als würde ich direkt bei meiner Ankunft mit einem 80-jährigen Taliban zwangsverheiratet werden. Dass meine Familie mich dabei nicht unterstützt, ist zwar ein ziemliches Problem, aber irgendwie reizt es mich so noch mehr, ihnen das Gegenteil beweisen zu können. Auch wenn die interessanten Aspekte für mich definitiv überwiegen, bin ich aber natürlich auch nicht blind für die eventuellen Gefahren. Ich würde mir wahrscheinlich eine Unterkunft in Islamabad suchen, welches anscheinend ziemlich entwickelt und sicher ist, aber auch Ausflüge in andere Städte und die wunderschöne Natur im Norden machen wollen. Die Leute in Pakistan sollen ja größtenteils unglaublich gastfreundlich sein, sodass es wahrscheinlich kaum ein Problem ist, einen Ortskundigen zu finden, der einen gerne begleitet (Natürlich würde ich das alles entsprechend im Vorhinein abklären). Allgemein habe ich auch gelesen, dass es auch der Polizei am Herzen liegt, den wenigen Touristen einen sicheren Aufenthalt zu gewährleisten. Meiner Meinung nach ziemlich anpassungsfähig und würde mich natürlich entsprechend der Regeln und Erwartungen kleiden und verhalten, um keine missbilligenden Reaktionen zu ernten. Worüber ich mir (vielleicht unbegründet – ich neige stark dazu mich in Dinge reinzusteigern und zu viel zu denken) noch etwas Sorgen mache, ist, dass ich durch meine Körpergöße von ganzen 1,85 (wohlgemerkt als Mädchen), noch viel stärkere Aufmerksamkeit errege. Oder ist das vielleicht sogar ein Vorteil, weil ich dadurch mehr Respekt bekomme? Ich kann zwar leider kein Urdu (nur ganz ganz wenige Wörter), aber dafür ziemlich gut Englisch, was dort ja aufgrund der Kolonisation auch relativ verbreitet sein soll.
Soo, ich könnte zwar noch ewig schreiben, aber reicht ja auch langsam :D Jetzt seid ihr dran: Denkt ihr, das ist machbar? Bin ich zu naiv oder sollte ich dem ganzen definitiv eine Chance geben? Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Würde mich auch sehr über eine objektive Einschätzung eines Pakistani freuen! Eines Tages möchte ich Pakistan definitiv besuchen (spätestens zur Hochzeit meiner besten Freundin – würde mich aber gerne vorher schonmal mit dem Land auseinandersetzen), aber denkt ihr, in meinem Alter (dann 18) wäre das direkt als Auslandsjahr nach dem Abitur geeignet?
Danke für eure Zeit, solltet ihr tatsächlich bis hier gelesen haben :)