acacia_12702592Vielleicht
Vielleicht ist es auch einfach so, das der Mann seine ganze Kraft in dem Verhältnis investiert, weil er daheim gar keine Chance mehr sieht.
Man kann viel spekulieren, fragen wieso oder warum etwas passiert. Ich denke einfach, das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Aber irgendein Bedürfnis muß unbefriedigt sein - und ich rede da jetzt nicht (nur) vom sexuellen. Manchmal stimmt das auch zwischen den Ehepartnern noch und es ist einfach etwas ganz anderes, was den einen Partner zu jemand anderem zieht. Manchmal ist es einfach zu spät, irgendetwas zu investieren, wenn man keinen Grund dafür mehr sieht.
Die "Schuld" liegt aber nun mal bei allen Beteiligten - auch, wenn eine betrogene Ehefrau das nicht hören möchte, oder eine Geliebte das überhaupt nicht so sieht.
Bewußt und unbewußt werden Fehler gemacht.
Das es aber einfacher ist, die Schuld anderen zu geben, egal von welcher Seite aus, ist einfach bequemer. Sich selbst als Unschuldslamm zu sehen, das ist es, was die meisten Menschen am besten können. Die Augen davor verschließen, was wirklich ist.
Aber ich spreche keiner Ehefrau ab, das so eine Situation unfair ist. Denn das ist sie. Während die anderen beiden wissen, was los ist, wird so manche Ehefrau ins kalte Wasser geworfen, oder ihre Befürchtungen - denn ich glaube nicht, das man als Ehefrau nichts merkt - werden bewahrheitet.
Mein Vater hat immer gesagt "traue keinem Menschen zu 100% außer dir selbst", und irgendwo hat er damit schon recht.
Ich selbst habe in meiner (kurzen) Ehe den Fehler gemacht, das ich meinem Mann geglaubt habe. Das ich an "uns" geglaubt habe. Geglaubt habe, das eine Ehe mir Sicherheit gibt, das dieser andere Mensch für immer zu mir gehört. Natürlich, das fühlte sich auch toll an.
Doch Sicherheit gibt es nicht. In keiner Hinsicht.
Jen