amazia4Das kann durchaus in geführten/moderierten Gruppen möglich sein, oder wenn man mit einer nicht betroffenen Person offen und ohne verurteilt zu werden reden kann (solche Personen gibt es definitiv, aber nicht alle haben sie in ihrem Familien- oder Bekanntenkreis).
Unter Betroffenen selbst läuft es meistens darauf hinaus, dass man sich gegenseitig in sein Leid hineinsteigert und gegenseitig so viel "Verständnis" gibt, dass die Motivation, an einer echten Lösung zu arbeiten (und dafür die notwendigen Konsequenzen zu ziehen), verschwindet. Es ist eben gerade nicht so, dass Betroffene gemeinsam konstruktiv an einer Lösung arbeiten können. Mit sehr wenigen Ausnahmefällen.
Ein entscheidender Aspekt bei Depressionen und Bulimie ist das Fehlen der Fähigkeit, sich von anderen Menschen abgrenzen zu können. Auch emotional. Und die Suche nach Verständnis und "Nähe" führt hier genau in die falsche Richtung: Zu weiterer Abhängigkeit. Weil man die andere Person braucht, um sich "wohlfühlen" zu können... um den eigenen Problemen etwas entgegensetzen zu können, was von ihnen ablenkt.
Die besten Chancen auf Heilung psychischer Probleme haben die Personen, die beginnen, selbst für ihr Leben verantwortung zu übernehmen und ihre Entscheidungen und Gefühle nicht mehr von anderen abhängig machen.
Deine Hoffnungen und dein "Glauben" sind leider ein typisches Verdrängungsmuster, um dich nicht meht so sehr mit der grausamen Realität auseinandersetzen zu müssen... so magst du dich vielleicht ablenken und vorübergehend wohler fühlen, aber du löst deine Probleme nicht damit. Und das ist wie gesagt auch in Expertenkreisen bekannt, weshalb diese Gruppen kritisch gesehen werden.
Tut mir leid, dass ich dir dazu nichts Aufbauenderes schreiben kann... aber ich find es eben auch wichtig, mitlesende Personen hier drauf hinzuweisen, bevor sie sich an falsche Hoffnungen klammern. Und vielleicht hilt mein Kommentar der einen oder anderen Person... und wenn das Thema nur beim offiziellen Therapeuten kurz angesprochen wird, um gemeinsam zu überlegen, inwieweit ein Austausch mit anderen Betroffenen sinnvoll ist.