Hallo Nadine, Hallo Sabsi,
mein Baby und ich sind jetzt endlich Zuhause. Es hat alles etwas länger gedauert, da ich wohl in den letzten Wochen eine Schwangerschaftsvergiftung entwickelt hatte, die aber bis nach der Geburt unentdeckt blieb. Das war wohl auch der Grund, dass es jetzt zwei Wochen vor Termin schon los ging, obwohl das Gewicht des Babys, der lange Gebärmutterhals und die späten Senkwehen ja alle eher auf ne Woche zu spät hindeuteten.
Jedenfalls waren nach der Geburt mein Blutdruck und meine Blutwerte jenseits von gut und böse und ich musste ein paar Tage länger im Krankenhaus bleiben.
Das hätte eigentlich schon vorher entdeckt werden müssen. Spätestens als ich vorletzte Woche bei der FA schon wieder zu hohen Blutdruck hatte, hätte sie mal Blutwerte machen müssen.
Naja, es ist alles gut gegangen.
Liebe Sabsi,
du wirst das mit der Geburt schon schaffen! Weißt du denn schon, in welche Klinik du gehen willst? In den meisten Kliniken kann man sich ein paar Wochen vor der Geburt einen Termin zur Vorstellung geben lassen und da auch alles zum Thema Umgang mit den Schmerzen nochmal besprechen/erfragen. Es gibt auch in vielen Kliniken Infoabende, wo das auch alles erzählt wird.
Ich fasse Mal kurz das wichtigste zur Geburt aus dem Geburtsvorbereitungskurs zusammen:
Die Pause zwischen zwei Wehen ist IMMER länger als eine Wehe. Du hast immer kurz Zeit dich wieder zu sortieren, bevor die nächste Wehe kommt.
Nutze diese Zeit! Lange tiefe Atemzüge in den Bauch (übe das jetzt schon) und wenn du kannst, beweg dich zwischen den Wehen, das beschleunigt die Geburt und lindert auch die Schmerzen.
In der Wehe selbst solltest du auch versuchen, in den Bauch zu atmen (es sei denn die Hebi sagt dir in der Austreibungsphase was anderes), aber das ist mir nicht leicht gefallen, obwohl ich was Bauchatmung angeht ziemlich routiniert bin, denn die Wehe zieht ja den Bauch zusammen und da rein zu atmen ist zumindest bei den stärkeren Wehen nicht so leicht.
Gegen die Schmerzen kannst du
* dich von deinem Partner/der Hebi massieren lassen
* in die Badewanne gehen, falls dein Krankenhaus das anbietet
* "normale" Schmerzmittel bekommen
* Lachgas einatmen
* eine PDA bekommen
Mein Plan für die Geburt war, erstmal ohne Schmerzmittel, dann wenn die Wehen schmerzhafter werden in die Wanne. Und wenn das nicht reicht, wollte ich Lachgas probieren. Ich hatte irgendwie keine Zweifel dass das dann nicht reichen würde. Ich hatte aber eh nicht wirklich Angst vor der Geburt, das hat sicher auch geholfen.
Tatsächlich war es dann so:
In den ersten 4 Stunden kamen die Wehen so im Abstand von anfangs 5 und später 3 Minuten. Dazwischen bin ich anfangs noch richtig spazieren gegangen. Später saß dann mein Mann auf der Parkbank vor der Klinik in der Sonne und ich bin vor ihm auf und ab gelaufen und immer wenn ne Wehe kam habe ich mich mit den Unterarmen auf die Lehne der Bank gestützt und mit dem Po der Sonne entgegen gewackelt. Die Wärme auf dem unteren Rücken fand ich super hilfreich. Wenn die Wehe vorbei war, hat er mir kurz das Kreuzbein massiert und dann bin ich wieder auf und ab gegangen, habe auch ein bisschen "getanzt" - hauptsächlich Übungen, die den Rücken durchkneten, also Armbewegungen plus ganz leichte Kniebeugen. Schultern kreisen und so half auch.
Im Prinzip war jede Wehe ein klein bisschen schlimmer als die vorige, aber ich hab mir immer gedacht, die letzte hast du gut geschafft, dann schaffst du diese auch noch.
Als wir dann bei alle 3 Minuten waren, sind wir rein gegangen, haben nochmal CTG gemacht, und dann bin ich in die Wanne. Da waren die Wehen dann gleich deutlich weniger schmerzhaft und die Abstände gingen auch erstmal wieder hoch. Das war eine schöne Erholungspause für mich. Nach zwei Stunden in der Wanne waren die Abstände dann aber auch wieder runter auf 3 Minuten und die Schmerzen wieder auf dem Niveau von vor der Wanne, da bin ich dann raus, es war eh CTG dran.
Während des CTG habe ich auf dem Bett gelegen, das hatte den Vorteil, dass ich in den Pausen immer kurz wegdämmern konnte, aber ich fand die Wehen im Liegen schmerzhafter.
Ich bin also nach dem CTG gleich wieder aufgestanden. Wir haben das Bett sehr weit hoch gefahren, so dass ich mich im Stehen mit dem Oberkörper drauf legen konnte. Das war für ein paar Wehen ganz gut so und die Hebi ging dann kurz raus um Papierkram zu erledigen. Dann kam eine sehr schmerzhafte Wehe, bei der die Fruchtblase platzte und ich das Gefühl hatte, mich kaum noch auf den Beinen halten zu können. Die nächsten 2 Wehen gingen wieder einigermaßen und dann wurde es wieder so schlimm, dass Stehen nicht mehr gut war.
Ich hatte zu dem Zeitpunkt dann keine Idee mehr, was ich machen sollte. Meine Hebi schlug dann vor, dass ich mich aufs Bett knie mit dem Oberkörper auf dem aufgerichteten Kopfteil. Das war wieder für 2 Wehen ganz erträglich und dann ging schon die Austreibungsphase los und die Wehen wurden so schlimm, dass ich während der Wehen wimmern musste (bis dahin hatte mir atmen gereicht).
An dieser Stelle wäre es jetzt toll gewesen, wenn mein Mann oder meine Hebi daran gedacht hätten, dass ich ja Lachgas probieren wollte. Naja, es brauchte dann nur noch 20 Minuten, also vielleicht 10 Wehen, bis der Bauchzwerg draußen war, also war das auch okay.
Schmerzhaft am Scheidenausgang fand ich übrigens nur die letzten 5 Wehen. Ich hatte aber in den Wochen vor der Geburt auch schon Dehnübungen gemacht mit dem EpiNo. Alternativ kann Frau sich mit ner Dammmassage vorbereiten.